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Der Raum wird weiter - Strategiegedanken zur Synode

Mittwoch, 05. April 2023, 14:50 Uhr

(re) Kirche neu entdecken – dieser Tagesordnungspunkt der Frühjahrssynode des Kirchenkreises Südharz war wohl maßgeblich verantwortlich, dass am Freitagabend 44 von 48 Stimmberechtigten des Kirchenparlaments zusammenkamen. Neben den Synodalen fanden sich auch 12 Gäste in den Räumen der Nordthüringer Lebenshilfe ein. Darunter die Mitglieder der Präsidien anderer Kreissynoden: André Barthel aus Bad Frankenhausen-Sondershausen und Olaf Beykirch aus Mühlhausen. Mitglieder der Kirchenkreise, die mit dem Südharz über eine Fusion sprechen. Sie alle waren gespannt, wie im Südharz denn nun Kirche neu entdeckt werden soll. Entdeckt wurden zunächst in einem Strategiespiel, dass es wahrlich kein leichtes Spiel ist, 20 Vollzeitstellen auf einen Kirchenkreis zu verteilen. „Geht man von 11.500 Gemeindemitgliedern in 2035 aus, dann werden es nicht mehr als diese insgesamt 20 Stellen für Pfarrer, Diakone, Gemeindepädagogen und Kirchenmusiker sein“, gab Superintendent Andreas Schwarze zu bedenken. Gleichzeitig bleibe die Zahl der Kirchen und Dörfer konstant, der Raum werde weiter, erklärte er die sich ankündigende Entwicklung.

Diskussionen am Spielfeldrand
Den Spielplan auf dem Tisch, die möglichen zur verteilenden Holzfigürchen aufgereiht, saßen die vier Regionen des Kirchenkreises in Teams beisammen und versuchten die Berufsgruppen regional zu verteilen. Die Frage, mit welchem Zuschnitt Stellen gut zu besetzen seien, wurde dabei intensiv besprochen. Wie gut, dass die einzelnen Berufsgruppen anwesend waren und aus ihrem Arbeitsleben berichten konnten. Ein Ergebnis dessen waren Zettelchen mit 50%, um beispielsweise als Gemeindepädagoge potenziell vormittags in der Schule arbeiten können und nachmittags in der Gemeinde. „Oder braucht es doch eher mehr Kirchenmusiker, um verstärkt Nachwuchsarbeit betreiben zu können?“, überlegten andere. Bald wurde klar, dass angesichts der Personaldecke die Anleitung von Ehrenamtlichen zukünftig eine noch wichtigere Aufgabe aller hauptamtlichen Mitarbeitenden werden wird. Von Multiplikatoren war die Rede. An vielen Stellen ist dieses Miteinander bereits der Fall – wenn Pfarrer Lektoren begleiten, ehrenamtliche Kirchenmusiker Posaunen- und Flötenchöre leiten, Gemeindepädagogen Ehrenamtliche anleiten, selbst Kindergruppen zu übernehmen. Doch auch die Zahl der Ehrenamtlichen ist begrenzt, das war allen klar. „Muss man vielleicht die alten Strukturen verlassen und Gemeindearbeit neu denken?“, keimte letztlich die Frage, mit Blick auf die Personalsituation, zart auf. Eventuell müsse man viel eher nach Aufgaben und Gaben einteilen, als in starren Berufsbildern zu verharren. „Da ist viel in Bewegung, das war an allen Tischen spür- und hörbar“, freut sich Superintendent Schwarze. Ob am Freitagabend jemand mit den 20 Stellen auf die perfekte Lösung kam, ist noch ungewiss. Die Auswertung der beim Spiel entstandenen Niederschriften wird die Lenkungsgruppe in der nächsten Zeit vornehmen. Man darf also gespannt bleiben.

Dieses Spiel ist in allen Pfarrbereichen vorhanden, die Gemeindekirchenräte werden gebeten es zu spielen und die Ergebnisse in dem mitgelieferten Heft festzuhalten. Anschließend bitte an die Suptur schicken. Die Lenkungsgruppe ist an den Ergebnissen nach wie vor sehr interessiert.
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