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Berührte Lieblingsmenschen in der Rosenkirche

Dienstag, 15. Februar 2022, 13:33 Uhr
Selten durfte ich in so viele berührte Gesichter blicken, wie an diesem Valentins-Montag in der Rosenkirche. Allein zur Segnung sind rund 30 Menschen nach Elende gekommen. Und sie kamen teils von überraschend weit her - Nordhausen, Werna, Windehausen,....
Genauso vielfältig waren ihre Gründe zur Segnung in die ehemalige Wallfahrtskirche zu fahren.
Berührende Momente
Der für mich berührendste Moment war, als ich in die Augen einer älteren Dame schauen durfte, die mir ihre ganz persönliche Geschichte erzählte. Am Valentinstag war ihr 62. Hochzeitstag, den 60. konnten sie pandemiebedingt nicht feiern, nicht einmal persönlich gesegnet werden. Wir alle erinnern uns an diese Monate zu Beginn der Pandemie. Nun hatte sie zwischenzeitlich auch noch eine schwere OP überstanden. "Ich bin so glücklich hier zu sein, mit meinem Mann. Ich möchte hier einfach nur sitzen. Das ist so schön", strahlte sie mich an. Was für ein Geschenk, in diese Augen blicken zu dürfen.
Andere hatten ihre Lieblingsmenschen mit der Fahrt nach Elende überrascht. Wieder andere kamen mit der ganzen Familie zur Segnung.
Superintendent Andreas Schwarze und Theologiestudent Kevin Hosmann nahmen sich sehr viel Zeit zuzuhören und ganz persönlich zu segnen.
Erinnerung ins Herz gebrannt
Im Hintergrund lief leise Instrumentalmusik von der Kanzel, Kerzenschein erhellte den Altarraum, Blumentöpfchen als Herzen drapiert sorgten für bunte Fröhlichkeit. Rechts und links des Altars wurde oftmals gleichzeitig gesegnet.
Dieses Bild werde ich nie vergessen. Es lag so viel Liebe und Kraft in der Luft.
Gestaltung der Kirche
Viele der Besucher hatten sich vorher in der Kirche umgesehen und den "Lieblingsmenschen-Tisch" entdeckt. Mit Briefpapier, Filzherzen und Aufklebern lud er ein, doch mal wieder einen Liebesbrief zu schreiben. Aber auch Postkarten mit "Ich liebe dich. Gott" und hübsche Klappkarten mit dem 1. Korinther 13 wurden als Erinnerung nach Hause getragen. Schokoriegel luden zum Teilen ein mit dem "Merci, dass es dich gibt, Lieblingsmenschen". Güldener Sternenstaub verlieh der Liebe noch ein bisschen Extra-Glitzer.
In der Kerzenecke wurden zahllose Kerzen entzündet, sie leuchtete den ganzen Tag über.
Die Primeltöpfchen im Altarraum haben mit Unterstützung der Gärtnerei KulturFloral Srocke aus Bleicherode ihren Weg in die Kirche gefunden. Regional ohne lange Transportwege und als längerwährende Erinnerung zum Einpflanzen.
Mögen sie noch lange in den Häusern der Lieblingsmenschen blühen.
Mein Traum
Für die Zukunft träume ich von viel mehr solcher Segnungen in unseren Kirchen. Segnungen, die die ganze Vielfalt der Liebe sichtbar machen.
Und von Segnungen auch für Menschen, die nicht mit einem Lieblingsmenschen im Leben unterwegs sind. Ob aus freier Entscheidung oder ungewollt. Auch für sie müssen wir einen geschützten Raum finden.
Kirche kann das, da bin ich mir sicher. Und wer eine solche Segnung einmal persönlich erlebt hat, der hat ihre Kraft gespürt und wie weit sie das Herz macht.
Dank
Danke noch einmal, allen, die den ganzen Tag über gekommen sind und allen, die an der Organisation beteiligt waren.
Pfarrer Michael Steinke für die Idee des Valentinstages-to-go in der offenen Kirche und Superintendent Andreas Schwarze und Kevin Hosmann, für die Weiterentwicklung der Idee und dass sie sich die Zeit genommen haben und die abendliche Segnung mit uns in der Rosenkirche so liebevoll gestaltet haben.

Bleibt behütet, ihr Lieblingsmenschen alle. Ich trage immer noch ein stilles Lächeln in meinem Innern und den Augenwinkeln, wenn ich an den Valentinsabend denke.
Herzlichst, eure Regina Englert
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