Dankbarkeit für die Solidarität - Christusdorn von Szilvia Schelenhaus

„Manche Menschen wissen nicht, dass sie ein Geschenk des Himmels sind. Sie wüssten es, würden wir es ihnen sagen“ (P. Ceelen). In den letzten Tagen sehe ich in den sozialen Medien viele Bilder mit Regenbogenfarben. Besondere Freude ist zu sehen, dass auch kirchliche Einrichtungen und staatliche Institutionen dieses Zeichen setzen. Eine deutliche Haltung und Positionierung, die wir auch bei anderen sensiblen Themen wünschen würden. Die Solidarität und Zeichensetzung gilt für eine offene Gesellschaft, die den Grundsatz „leben und leben lassen“ unter Einhaltung der menschlichen Grundrechte, dem gegenseitigen Respekt und Achtung aller Menschen und Güter beinhaltet. Erinnert Sie es nicht an die Grundidee der Zehn Gebote? Mein Kind sagte mal in jungen Jahren: „Mama, wenn sich alle an die 10 Gebote halten, wieso gibt es Streit, Krieg, Neid, böse Taten?“ Diese Frage eines Kindes ist schon ein Anlass zur Dankbarkeit. Und die Frage ist berechtigt, denn die Gebote sollen der Garant sein, dass die Freiheit ohne Verletzung der Würde anderer, Freiheit bleiben kann. Wenn man die Gebote weiterdenkt, so betreffen sie auch die Gesellschaft, sind auch politisch. Sie sollen dafür sorgen, dass eine Gemeinschaft funktioniert. Eine Gemeinschaft, die im biblischen Sinne für die Kranken, Schwachen, Waisen und Witwen sorgt und im heutigen gesellschaftlichen Kontext für alle diverse Gruppen. Auch die Kirche ist aufgefordert, die Zehn Gebote zu befolgen und sie immer neu in die heutige Zeit und ihre Zusammenhänge zu aktualisieren. E. Drewermann erklärt die Auslegung der Gebote zu Jesus´ Zeiten: „wir brauchen den Weg des anderen nicht zu kennen, das einzige, was wir tun sollten ist, die anderen zu begleiten, wohin sie selbst gehen möchten, um in die eigene Identität zu gelangen.“ Es hört sich sehr aktuell an. Und daher die Dankbarkeit für jeden, die sich für die Achtung, Toleranz und Akzeptanz anderer aussprechen. Sie sind ein Geschenk des Himmels, wie der Regenbogen!