Meldung

Weihnachtspredigt unseres Superintendenten Andreas Schwarze

Sonntag, 25. Dezember 2022, 15:03 Uhr
(re) Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, Christus – Mensch geworden um unseretwillen - und dem Heiligen Geist, unserem Tröster. Amen.

Liebe Weihnachtsgemeinde,
„Da liegt es das Kindlein auf Heu und auf Stroh“. Wieder sind wir Zeuginnen und Zeugen der Geburt unseres Heilands Jesus Christus und sehen das Wunders der Heiligen Nacht. Engel haben es den Hirten verkündet und der Stern hat den Königen den Weg gewiesen. Sie alle kommen an der Krippe des Jesuskindes an. Sie begegnen dem Heiland der Welt. So auch wir. In der Heiligen Nacht wird die Kirche zum Stall und wir sind mittendrin.

Dabei geht es nicht nur um eine schöne Geschichte. Sie beginnt auch nicht wie ein Märchen mit: Es war einmal. Das Wunder der Geburt, die Heilige Nacht ist immer und immer wieder ein Ereignis, das mit uns zu tun hat, liebe Weihnachtsgemeinde. Gott kommt in die Welt, in unser Dorf, in unsere Häuser und Stuben. Er kommt in unsere Herzen.

Wie die Hirten und die Könige haben wir uns aufgemacht um diesem Wunder zu begegnen. Unsere Gaben, die wir mitbringen sind nicht Gold, Weihrauch oder Myrren. Vielmehr haben wir unsere Hoffnungen, Sehnsüchte, aber auch unsere Ängste und Irrtümer im Gepäck. Wir kommen mit allem, was uns ausmacht an die Weihnachtskrippe.

Weihnachten ist ein Fest des Aufbrechens und Losgehens, aber auch des Ankommens und Stillewerdens. Es ist ein Fest der Begegnung und ein Friedensfest. Denn uns allen ist heute der Heiland geboren.

In der Weihnachtskrippe strahlt das ganz besondere Friedenslicht von Bethlehem. Es strahlt mit seinem warmen Licht die Friedenshoffnung aus. Frieden ist möglich. So leuchtet der Lichtstrahl in die Welt. Dieses Wort geht von dem Kinde aus und begegnet Hirten und Königen, begegnet auch uns. Frieden ist möglich, fürchte dich nicht.

Haltet das für wahr und macht mit, damit sich dieser Weihnachtsfriede nicht nur in der Heiligen Nacht auf die Welt legt. Er soll an allen Tagen um die Welt gehen, von Haus zu Haus, von Herz zu Herz. Dieser große Friede beginnt ganz klein und zart in einem Kinde. Er geht von diesem Kinde aus auf Hirten und Könige über, begegnet auch uns. Maria bewegt alle diese Worte in ihrem Herzen. So beginnt Friede: im Herzen. Bei dir und bei mir.

So kann es Frieden werden. Wir wissen um den Unfrieden und die Kriege in der Welt. Menschen sitzen in Not und Elend auch an diesem Heiligen Abend. Vergesst die Armen nicht. Für sie sammeln wir nicht nur heute unsere Kollekte. Vergesst nicht den, mit dem ihr in Unfrieden lebt. Für sie habt ein Wort der Versöhnung, ein Wort des Friedens. Frieden ist möglich. Haltet das für wahr und macht mit, damit sich der Weihnachtsfrieden ausbreitet.

Hirten und Könige sind nach diesem großen Ereignis wieder umgekehrt. Die Geburt Jesu hat ihr Leben verändert und es hat die Welt verändert. Das Geheimnis dieser Veränderung ist ganz offensichtlich: Gott verändert die Welt durch ein Kind. Der Retter ist da, der Heiland ist geboren. Doch woraus rettet dieses Kind mich? Rettet er mich aus den Sorgen um die gestiegenen Energiekosten? Rettet er mich aus der drohenden Arbeitslosigkeit, weil meine Firma bei den Preisen am Markt bald dicht machen kann? Rettet er mich vor den FakeNews, die Unsicherheit schüren? Rettet er mich vor den geistigen Brandstiftern dieser Zeit, die mit ihrem Tun so viel Unfrieden schüren? Rettet er mich vor der Angst, im Leben nicht bestehen zu können? Wenn Jesus der Retter ist, dann sollte das doch kein Problem sein, oder?

Der erwachsene Jesus hat gesagt: Schaut zuerst auf Gott und dann auf euer Leben. Hört zuerst Gottes Wort und dann alle anderen Wörter dieser Welt. Haltet Gottes Liebe für etwas Echtes und Wertvolles und handelt nach dieser Liebe. Nehmt den himmlischen Glanz wahr, der mit der Heiligen Nacht über uns alle damals und heute gekommen ist. Hirten und Könige erfahren, dass mit Weihnachten ein Glanz auf die Welt fällt und das Licht der Hoffnung scheint. Und zwar nicht nur für die eine Nacht, für das eine große Fest. Es verändert ihr Leben, weil sie Gott in diesem Kind begegnet sind und seine Liebe erfahren haben. Es verändert unser Leben, wenn wir uns auf Gott einlassen und mit den Worten Paul Gerhards beten: „Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben. Ich komme bring und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut nimm alles hin und lass dir’s wohlgefallen!“

Nicht, dass damit alle Probleme gelöst und der Weltfriede gerettet ist. Weihnachten ist kein Märchenfilm, in dem alles immer ganz schnell gut ausgeht. Weihnachten ist der Anfang, das eigene Leben und unsere Welt mal nicht zuerst mit Angst und Sorge zu betrachten, sondern aus der Perspektive Gottes: als Kind in einer Krippe liegend: Geborgen, umsorgt, geliebt. So scheint das Licht der Hoffnung für uns alle. Gesegnete Weihachten! Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alles, was wir verstehen, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus, unserem Heiland und dem Retter der Welt. Amen

Predigt zur Weihnacht 2022, Superintendent Andreas Schwarze
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