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Wo du hingehst... Christusdorn von Regina Englert

Montag, 25. Januar 2021, 12:16 Uhr
Dieser Sonntag ist der 3. Sonntag nach Epiphanias, er erzählt uns von der Moabiterin Rut, die mit ihrer Schwiegermutter in ein fremdes Land zog und ihre Religion annahm. Bei Rut denke ich ganz persönlich jetzt weniger an meine Schwiegermutter, muss ich zugeben. Obwohl ich auch zugeben muss, dass ich ihre Religion angenommen habe, was jedoch nicht an ihr lag. Aber das ist mal eine andere Geschichte. Mein Bezug zu Rut geht sehr tief. Im letzten Jahr durften mein Mann und ich unsere Silberhochzeit feiern. Pandemiebedingt im kleinen Kreis. Was wir statt großer Fete erleben durften, war eine ganz private Andacht. Nur unser Pfarrehepaar, eine liebe Freundin und wir Beide in der Rosenkirche. Pfarrer Steinke spielte die Orgel, seine Frau Annegret sang. Der Segen wurde uns nach 25 Jahren noch einmal als Paar zugesprochen. Dieser Moment war so unfassbar intensiv. Nicht die Aufregung von damals – zanken sich meine Eltern wieder einmal, läuft das Essen nicht bei 35 Grad einfach so weg, sitzt die Frisur bei diesen Temperaturen, kommen die verschiedensten eingeladenen Freunde miteinander ins Gespräch, wird das Mineralwasser bei dieser Hitze überhaupt reichen….? Trotz aller kreisenden Gedanken, haben wir auch damals den Worten unseres Pfarrers in Köln aufmerksam gelauscht. Aber letzten Sommer in diesem kleinen Dorf Elende, als es zwangsweise nur uns beide gab, da war der Kopf ganz frei und unbeschwert. Es war Zeit und Raum jedes Wort, jeden Ton, selbst den Geruch der Kirche in sich aufzusaugen. Nie werden wir diese Andacht vergessen!
Unser Pfarrer sprach uns nach 25 Jahren einen neuen Bibelvers zu, der so gut zu uns passt: Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch.“ Rut 1.16 Und da ist sie, die Rut mit der sich die Predigten diesen Sonntag befassen werden. Für uns ist dieser Vers ein Stück unserer Lebensgeschichte. Wir sind mehrfach umgezogen, haben immer mal wieder irgendwo neu angefangen. Haben alles hinter uns gelassen und sind mit offenen Augen, Ohren und Herzen mitten ins Neue geplumpst. Bereut haben wir es nie. Die Familie ist fröhlich gewachsen. Wir wussten uns behütet und haben uns gegenseitig behütet. Das wünsche ich auch Ihnen in dieser doch besonderen Zeit, bleiben Sie behütet und behüten Sie andere.
Regina Englert
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