Meldung

Andacht für die Woche nach dem 1. Sonntag nach Trinitatis

Sonnabend, 13. Juni 2020, 17:48 Uhr
Woche nach dem 1.Sonntag nach Trinitatis
(Jesus Christus spricht: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. Lukas 10,16a)

Wir sind verbunden durch Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Amen.

Psalm 34 (im Auszug)
Ich will den HERRN loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.
Meine Seele soll sich rühmen des HERRN, dass es die Elenden hören und sich freuen.
Preiset mit mir den HERRN und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen!
Als ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.
Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.
Als einer im Elende rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten.
Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.
Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!
Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen! Denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.
Reiche müssen darben und hungern; aber die den HERRN suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut.

Gebet: Herr, wir stehen vor dir mit dem, was uns freut und wofür wir dankbar sind, aber auch was uns ängstigt und Sorgen bereitet. Herr, wir suchen nach deiner Nähe, öffne unsere Herzen und wirke in uns, dass wir wie Bäume gleich in dir wurzeln. Amen.

Bibeltext: Apostelgeschichte 4,32-37
32Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. 33Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen. 34Es war keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Äcker oder Häuser besaß, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte 35und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er nötig hatte.
36Josef aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde – das heißt übersetzt: Sohn des Trostes-, ein Levit, aus Zypern gebürtig, 37der hatte einen Acker und verkaufte ihn und brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.

Gedanken:
Haben sie noch Träume für unsere Welt? Träume und Hoffnungen erwartet die Mehrheit der Menschen von den Kindern. Sie dürfen und können noch träumen, da man meint, dass sie den Ernst des Lebens noch nicht verstanden haben. Wir erkennen in unseren Kindern, Menschen, die noch frei sind unbekannte und unbequeme Wege zu gehen. Kinder fragen sich: „Warum sollte es nicht möglich sein, dass alle Menschen satt werden, wenn es genügend auf der Welt zu essen gibt? Wir müssen nur Wege finden.“
Es geht schnell, ja zu schnell diese Verse der Apostelgeschichte als ein Traumbild einer besseren Welt abzutun. Alle glücklich und niemand braucht arbeiten. Genau dies meint diese Bild nicht. Es zeigt, dass Gott für die Menschen sorgt, indem er ihnen die Augen öffnet für ihren Nächsten.
Damals waren fast 90 Prozent in Israel Tagelöhner. Das heißt, jeden Tag aufs Neue begann ein Hoffen und Bangen, ob man Arbeit bekommt, um das tägliche Brot zu kaufen. Das heißt aber auch: Die Reichen der ersten Christen brachten den Mut auf ihre Sicherheit aufzugeben in einer Welt ohne soziale Absicherung. Allein aus dem tiefen Wissen „etwas geben zu können“ ist letztlich Gnade Gottes. (2. Korintherbrief 9,4).
Es ist Gnade, ein Geschenk Gottes, wenn ich so viel besitze, dass ich geben kann, ohne mir Sorgen zu machen, dass ich danach nichts mehr zu essen habe. Viele Christen in Klöster oder Gemeinschaften geben wie die ersten Christen alles in einen großen Topf, um der Angst, um das eigene Leben keine Macht zu geben, sondern zu zeigen und einzuüben: Gott sorgt für mich.
Ich finde dies bewundernswert, gestehe aber: Ich kann dies nicht und ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht nur daran liegt, dass ich Verantwortung für meine Familie trage.
Aber was ich kann, ist meine Augen für das zu öffnen, was ich von Gott beschenkt bekommen habe: Wenn ich den Wasserhahn aufdrehe, kommt sauberes Trinkwasser heraus. Ich muss nicht jeden Cent dreimal umdrehen, wenn ich Lebensmittel einkaufe. Ich habe ein Zuhause mit Menschen, die ich liebe. Ich weiß mein Leben von Gott gehalten. Dabei wird mir deutlich, dass Reichtum und Freiheit mehr ist als mein Kontostand.
Ich glaube nicht, dass diese Worte aus der Apostelgeschichte uns alle mahnen wollen, dass wir sofort alles veräußern, was wir besitzen, sondern dass sie in unsere Herzen die Frage legen wollen, unser Handeln zu überdenken und zu fragen: Handle ich gerecht? Und nicht: Handelt mein vermutlich reicherer Nachbar gerecht? Es geht um uns und darum, dass mein Handeln, sei es noch so klein, Einfluss hat und getragen sein sollte, dass es zur Ehre Gottes und zum Trost der Menschen dient. Ich denke unser Umgang mit unserem Besitz ist letztlich ein lebenslanges Einüben des Vertrauens auf Gott. Nicht als Glücksspiel, sondern als ein Weg, der viel von uns verlangt, um uns letztlich frei zu machen.


Lied: Strahlen brechen viele
1. Strahlen brechen viele aus einem Licht. Unser Licht heißt Christus. Strahlen brechen viele aus einem Licht – und wir sind eins durch ihn.

2. Zweige wachsen viele aus einem Stamm. Unser Stamm heißt Christus. Zweige wachsen viele aus einem Stamm – und wir sind eins durch ihn.

3. Gaben gibt es viele, Liebe vereint. Liebe schenkt uns Christus. Gaben gibt es viele, Liebe vereint – und wir sind eins durch ihn.

4. Dienste leben viele aus einem Geist, Geist von Jesus Christus. Dienste leben viele aus einem Geist – und wir sind eins durch ihn.

5. Glieder sind es viele, doch nur ein Leib. Wir sind Glieder Christi. Glieder sind es viele, doch nur ein Leib – und wir sind eins durch ihn.


Fürbitten:
Herr, schenke mir Kraft für die kommenden Tage. Schenke mir Weisheit für das Leben. Schenke mir Hoffnung in der Schwere. Schenke mir Mut in der Verzagtheit.
Lass mich Dir ganz vertrauen.
Herr, schenke dieser Welt Hoffnung. Lass dein Reich sichtbar werden unter uns, wo Verzweiflung, Angst, Krieg alles erstickt.
Herr, wir, diese Welt liegen in deinen Händen, dein Gebet vereint uns über Raum und Zeit: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:
Es segne uns, Gott, der Allmächtige und Barmherzige, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Es grüßen Sie herzlich
Annegret und Michael Steinke!
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