Meldung

Christusdorn zu Ostern von Pfarrer Gregor Heimrich

Sonntag, 12. April 2020, 05:42 Uhr
Ich habe ein bisschen Bammel. Keine Angst. Das wäre zu viel gesagt. Aber wie wird es
weitergehen? Noch leben wir von der Substanz. Und das war ein dickes Polster in
Deutschland. Jedenfalls, was das Geld betrifft. Die Natur freilich hatte schon sehr viel
Substanz verloren. Aber bleiben wir bei unserem Wohlstand. Wie sehr bricht er ein durch
diese paar Wochen Stillstand? Wer hätte überhaupt gedacht, dass es so schnell kritisch
wird? Arbeitslosigkeit, Einkommen, Steuern… Ich höre auf, sonst wird aus dem Bammel
doch noch Angst.

Was kann man dagegen setzen? Milliarden? Milliarden Schulden? Ich habe Vertrauen darauf,
dass die Regierung sich alle Mühe gibt. Und ich fürchte, dass die Politiker auch nicht wissen,
wie die Zukunft aussieht und was dafür zu tun ist.
Was kann man noch dagegen setzen? Wie wäre es mit dem Vertrauen in eine ganz andere
Macht? Mit dem Vertrauen darauf, dass das Ende gut wird. Christen glauben, dass das Ende
gut wird. Vom guten Anfang erzählen sie zu Weihnachten, vom guten Ende zu Ostern. Und
wie zu Weihnachten gilt auch hier: in den Geschichten von Jesus und dem Grab, den
Jüngern und ihren Erscheinungen und der Freude steckt viel menschliche Phantasie. Der
Kern dagegen ist eine göttliche Botschaft: Das Ende wird gut.

Das rettet nicht unser Wirtschaftssystem und leider auch nicht die Natur. Aber das rettet
mir das zuversichtliche oder wenigstens getröstete Leben. Denn aus meinem Bammel wird
keine Angst. Davor ist Gott.

Gregor Heimrich
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