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Neue Optik für Hainröder Kirchturm

Dienstag, 04. Juli 2023, 17:38 Uhr
Gemeinde feiert Einweihung mit Musicalaufführung
Musikalische Szenen zur Einweihung (Foto: N. Engel) Musikalische Szenen zur Einweihung (Foto: N. Engel)

(re) Die Kirchenbänke der St.-Maria-Magdalena-Kirche in Hainrode sind gut gefüllt, selbst auf der Empore stehen Besucher, um sich das Schauspiel der Kinder vor dem Altar anzusehen.

Aber statt dicker Wintermäntel tragen alle T-Shirts, die Kinder führen kein Krippenspiel auf, sondern monatelang einstudierte musikalische Szenen – und das ist nicht der Weihnachtsgottesdienst, es ist die Andacht zur Einweihung des frisch sanierten Kirchturms in Hainrode.
Einweihung in Hainrode (Foto: N. Engel) Einweihung in Hainrode (Foto: N. Engel)

Für Pfarrer Michael Steinke und den Gemeindekirchenrat um Nora Engel und Petra Werner fühlt es sich allerdings trotzdem ein bisschen wie Weihnachten an. Seit Ende vorigen Jahres waren die Bauarbeiten in vollem Gange. So wurde das alte, marode Turmfachwerk stabilisiert und genau wie das Kirchturmdach verschiefert, Balken wurden ausgetauscht und die sanierte goldene Kirchturmspitze aufgesetzt. Zuletzt ist der Turmschaft nach der Steinsanierung noch verputzt worden. „Wegen der gestiegenen Materialpreise waren die Bauarbeiten am Ende deutlich teurer als ursprünglich geplant, außerdem hat sich herausgestellt, dass die Schäden am Kirchturm größer waren, als angenommen“, sagt Nora Engel. „Trotzdem haben wir es geschafft – mit Unterstützung der des Evangelischen Kirchenkreises Südharz, der Landeskirche, der Klosterkammern Hannover und Erfurt, der Landgemeinde Bleicherode und der Ortsgemeinde Hainrode.“ Wegen der Bauverzögerungen ist der Turm noch immer eingerüstet. Die Arbeiter haben die ersten beiden Schichten Putz aufgetragen, die jetzt gut durchtrocknen müssen. Bei der Einweihung hatten die Besucher nun die Gelegenheit, über vier verschiedene Muster für die oberste, dekorative Putzschicht abzustimmen. Nun steht fest: Ein sogenannter Besenstrichputz soll es werden, schlicht mit vielen feinen Querlinien.
Vor der Einweihung gab es viel zu tun (Foto: N. Engel) Vor der Einweihung gab es viel zu tun (Foto: N. Engel)

Highlight für alle Besucher waren die musikalischen Szenen der Kinder aus Hainrode und Wolkramshausen. Mandy Köhler und Michelle Ebeling hatten es seit April mit ihnen einstudiert – beide sind Erzieherinnen und haben in ihrer Freizeit mit den Kindern Texte geprobt, Lieder gesungen und Kulissen gemalt. Entsprechend groß war der Applaus nach der halbstündigen Aufführung, bei der Wolken, Sonne, Mond und ein Schäfchen die Hauptrolle hatten – die Botschaft: „Wir sind alle gut so, wie wir sind“.
Herzlichen Dank den Aktiven (Foto: N. Engel) Herzlichen Dank den Aktiven (Foto: N. Engel)

Auch die musikalische Andachtsbegleitung auf der Posaune kam vom Nachwuchs – vom Hainröder Instrumentenbauer André Johne zusammen mit seinen elfjährigen Musikschülern Hannes und Luis.

Dankesworte zur fast vollendenten Baumaßnahme überbrachten vom Kirchenkreis Südharz Stephan Domann, der Vorsitzende des Bau- und Finanzausschusses, und Superintendent Andreas Schwarze, sowie Detlef Zeitler vom Heimat- und Museumsverein Hainrode. Petra Werner hat ein besonderes Geschenk überreicht, ein von ihr selbstgestaltetes Fotoalbum, das die einzelnen Bauabschnitte am Kirchturm in Bild und Wort dokumentiert.
Pfarrer Michael Steinke (Foto: N. Engel) Pfarrer Michael Steinke (Foto: N. Engel)

„Ohne Freiwillige wäre die Einweihungsfeier so nicht möglich gewesen. Viele Helfer haben die Kirche mehrere Abende lang geputzt und geschmückt. Und das komplette Rahmenprogramm wurde von der jungen Generation gestaltet“, freut sich Nora Engel. Darauf sind die Hainröder besonders stolz: Es ist eine Generation nachgewachsen, die sich um das Ortsleben kümmert. Solche Veränderungen braucht es in einem Dorf, um zukunftsfähig zu bleiben. Der Kirchturm ist ein schönes Symbol dafür: Nach der Sanierung ragt nun ein Schiefer- statt eines Fachwerksturms über die Dächer von Hainrode hinaus. „Das ist erstmal eine Umstellung, an die sich viele gewöhnen müssen. Aber auch diese neue Optik passt ins Ortsbild und in die Gegend“, ist Nora Engel überzeugt.
Elisa Engel
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