Meldung

Lass uns nicht allein - Christusdorn von Pfr. G. Heimrich

Sonntag, 13. Februar 2022, 20:00 Uhr
Stellen Sie sich vor, die Gewerkschaft geht folgendermaßen in die Tarifverhandlungen:
„Danke, liebe Arbeitgeber für die Bezahlung der letzten 18 Monate. Wir möchten Sie bitten, jetzt ein wenig zu erhöhen! Wir wollen unsere Mitglieder auch animieren, ab sofort noch effektiver zu arbeiten.“ Ich kann es mir nur schwer vorstellen.
„Bitte – Danke“ sagen wir meist nur aus Höflichkeit. Stattdessen wird gefordert: Bezahlung, Schadenersatz, Vorfahrt, Disziplin, Nachtruhe...
Wann bitten wir wirklich? Z.B. in echter Not. Manchmal stehen Menschen vor unserer Pfarrhaustür und bitten um Hilfe. Oder wenn wir für andere bitten: um Spenden, um Mitarbeit für eine gute Sache, um die Unterschrift für ein politisches Ziel. Jedenfalls sind wir nicht gerne Bittsteller für uns selbst.
Gegenüber Gott bin ich es allerdings gerne. Denn wenn ich es mir genau überlege: alles, was ich habe, ist mir geschenkt. Selbst die Fähigkeiten und erreichten Ziele. Alles geschenkt. Von wem? Manche sagen vom Schicksal oder Glück, oder vom Leben.
Ich sage: von Gott.
Zugegeben: nicht alles, was mein ist, ist gut. Gott hat vieles geschenkt – und viele Wünsche bleiben offen. Immer wieder bringe ich sie vor Gott. Aber eigentlich ist es nur eine Bitte: Sei uns nahe, Gott, jederzeit: wenn wir Glück haben, wenn uns Unglück trifft, wenn wir nicht wissen, wie es weitergehen soll. Lass uns nicht allein mit dieser unvollkommenen Welt! Das ist wohl überhaupt das Wichtigste am Gebet: wer beten kann, ist nie allein.
Gregor Heimrich, Pfarrer im Pfarrbereich Ilfeld
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