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Ungewöhnliche Ausstellung mit Musik in Ilfelder Kirche

Mittwoch, 19. Mai 2021, 12:00 Uhr
Seit dem 15. Mai ist in der Ilfelder St.-Georg-Marien-Kirche ein Bilderzyklus zu Georg Friedrich Händels Oratorium „Der Messias“ ausgestellt. Bis Oktober gibt es dort dann etwas zu sehen und zu hören. Bilder in außergewöhnlicher alter Technik geschaffen, Musik und QR-Codes zum Mitsingen erwarten die Besucher. Nachdem die geplante Aufführung des Oratoriums mit Chor und Orchester pandemiebedingt terminlich nicht vorhersehbar ist, geht die Gemeinde diesen Zwischenschritt. Sie möchte mit ihrem Kunstprojekt ein Zeichen der Ermutigung in dieser Zeit setzen. „Aktuell erklingt eine CD im Kirchenraum und im Laufe der nächsten Wochen kann man anhand von QR-Codes die Übstimmen für die Chorstücke mit dem Smartphone scannen, mitsingen und nach Hause tragen“, erklärt Christine Heimrich den musikalischen Teil.
Der Werdegang dieses Projekts erzählt seine ganz eigene Geschichte. Alles begann 2006 als Christine Winterling (*1966) den Bilderzyklus in Vorbereitung der Aufführungen des Oratoriums in zwei Bayreuther Kirchen geschaffen hat. Sie lebt und arbeitet in Bayreuth, ist Erzieherin in einem Kinderhort. In ihrer Kirchgemeinde engagiert sie sich sehr für die Musik. Der Bilderzyklus in Encaustic-Technik war ein Geschenk an die damalige Chorleiterin Ulrike Lah. Diese übergab die Bilder im April 2021 an ihre Tochter Christine Heimrich. Christine Heimrich ist Kirchenmusikerin im Kirchenkreises Südharz und ein stetiger Quell neuer Ideen. So liegt es nah, dass auch diese Weitergabe der Bilder parallel zur Vorbereitung der Aufführung des Oratoriums geschah. Geplant ist ein gemeinsames Konzert des Ilfelder Projektchor mit Orchester und Solisten unter ihrer Leitung. Seit Februar diesen Jahres üben und singen die gut 40 Sängerinnen und Sänger unermüdlich. Dies geschieht zur Zeit vorwiegend digital.
Kreiskantorin Christine Heimrich hofft sehr, dass bald wieder Chormusik mit Orchester in den Kirchen möglich ist. Zum Lobe Gottes - Soli deo gloria! Und zur Freude der Menschen.

Hintergrundinformation:
Encaustic-Technik ist eine bereits im Mittelalter bekannte Maltechnik. Dabei wird pigmentiertes Wachs verflüssigt und auf verschiedene Untergründe aufgetragen. Der für den Bilderzyklus verwendete Karton ist derart verdichtet, dass er das Wachs nicht aufsaugt. Mittels eines Maleisens wird das Wachs verteilt und vermischt. Durch die Anwendung einfacher Prinzipien wie Auftragen, Wegnehmen oder Verschieben von Farbflächen entstehen unterschiedliche Strukturen und Farbverläufe, die nur mit dieser Technik möglich sind. Die Originale wurden auf DIN A 6 gearbeitet und dann auf das jetzige Format vergrößert. „Kopien sind schon deshalb sinnvoll, weil Temperaturschwankungen, Lichteinfall und Berührungen dauerhaft verändern würden“, erläutert die Künstlerin Christine Winterling.
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