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Bibeltext & Impuls zum Sonntag Jubilate

Freitag, 23. April 2021, 17:31 Uhr
Aus der Apostelgeschichte des Lukas Apg 17,22-28
Paulus aber stand (in Athen) mitten auf dem Areopag und sprach: Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr die Götter in allen Stücken sehr verehrt. Denn ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt.
Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt.
Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, dass sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts.

Impuls Apg 17,27-28
Man sieht an den großen öffentlichen Gebäuden ganz gut, was den Menschen einer bestimmten Zeit am wichtigsten ist. In unseren Dörfern fallen die Kirchen besonders auf. Die Menschen glaubten an Gott und wollten alle miteinander in die Kirche passen. Sie rechneten damit, bald vor ihrem Gott zu stehen und Rechenschaft über ihr Leben abzugeben.
In einer Stadt wie Nordhausen fallen bei uns heute die Einkaufszentren auf. Sie stehen an zentralen Stellen, sind besonders groß und mit Schaufenstern und Leuchtwerbung auffällig gestaltet. Im Einkaufszentrum fühlen wir uns lebendig, treffen Entscheidungen, begegnen Leuten, essen etwas und nehmen noch ein paar Blumen mit nach Hause. Viele haben sich extra dafür testen lassen. Wir haben uns wunderbar im Diesseits eingerichtet. Macht uns Corona deshalb so viel Angst?
Paulus hat sich Athen angesehen. Viele Tempel gab es vor 2000 Jahren. Paulus war in Religionssachen dort, als Missionar, um genau zu sein. Und die neugierigen Athener wollten auch gleich hören, was er zu sagen hat. Sie nahmen ihn mit auf den Areopag, das ist einer der Marktplätze. Er liegt gleich unterhalb der Akropolis. Dort wurde Gericht gehalten, über Philosophie diskutiert oder mathematische Rätsel geknackt. Mitten in der Stadt, ohne den Schutz von Kirchenmauern sprach er zu ihnen allen, den modernen Menschen seiner Zeit. Ich borge mir seine Gedanken für uns und heute.
Ihr Leute von Nordhausen. Ich bin durch eure Stadt gegangen und habe sie mir angesehen. Ich sehe an euren Einkaufszentren und Geschäften, dass ihr den Wohlstand sehr verehrt. Ihr könnt euch so schöne Dinge leisten. Bestimmt freut ihr euch daran. Ich will euch auf Gott hinweisen, der für viele von euch unbekannt ist. Er hat die ganze Welt gemacht. Er gibt jedem das Leben und die Luft zum Atmen. Alle Menschen hat er gemacht, und den Völkern einen Platz zugewiesen, wo sie leben können. Wenn wir die Sehnsucht in uns spüren nach noch mehr Leben, ist es eigentlich die Sehnsucht nach etwas, das größer ist als wir, etwas, zu dem wir gehören können. Es ist die Sehnsucht nach dem Größten. Der Größte ist aber nicht der Reichste, der Größte, das ist Gott. Gott umgibt uns wie die Luft. Beim Spazierengehen sind wir in ihm. Mit dem Flugzeug lassen wir ihn nicht hinter uns. Bei ihm sind wir in der Kirche und im Einkaufszentrum. Bei ihm sind wir in der Quarantäne und auch im Krankenhaus. In ihm leben und sind wir. Er bietet uns an, an ihn zu glauben. Wir können zu ihm gehören. Jesus ist sogar vom Tod auferweckt worden. Es lohnt sich zu ihm zu gehören. Zum Größten überhaupt. Soweit meine Gedanken mit Paulus.
Es ist ein Angebot. Zu dem gehören, zu dem wir sowieso gehören. Die gute Nachricht heute ist: In ihm leben und sind wir. Nichts kann uns aus seiner Hand reißen. Keine Pandemie und keine persönliche Katastrophe. Die Schuld nicht, ja, nicht einmal der Tod. Denn der hat gegen Jesus schon einmal verloren.
Wenn man es so sieht, kann‘s sein, dass uns unsere großen öffentlichen Gebäude, die Einkaufszentren z.B, klein vorkommen und die Kirchtürme nur ein klitzekleiner Hinweis. Dann kann man sagen: Der Weg stimmt schonmal.

Pfarrer Hauke Meinhold
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