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Blickrichtung - Christusdorn von Hildigund Neubert

Sonntag, 07. März 2021, 16:16 Uhr
"Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes." Lk 9,62

Die Bibel erzählt Geschichten, die Menschen mit Gott erlebt haben. Wenn wir verzagt sind, können wir daran denken, wie Gott „bis hierher uns geholfen“ hat. So wissen wir, dass wir von Gott alles erwarten dürfen: nicht nur Hilfe in Not, Auswege aus Schwierigkeiten, Trost im Leid, sondern auch Schönheit, Glück in tiefen Beziehungen und Lebensfreude.

Ist es da nicht seltsam, nicht zurückblicken zu dürfen?

Wer die Hand an den Pflug legte, begann eine wichtige und schwere Arbeit. Sie musste getan werden, damit Korn und Ackerfrüchte geerntet werden konnten. Wer dabei Fehler machte, zurückschaute, sich ablenken ließ vergeudete Ackerfläche. Es ging um die Lebensgrundlage der ganzen Familie.

Aber wie ackert man im Reich Gottes? Wenn Jesus davon spricht, dann geht es um Menschen. Er gibt Armen und Verzweifelten neue Lebensperspektiven, ohne zu fragen, ob sie selbst an ihrer Lage schuld sind. Er spricht mit denen, die von allen gemieden werden. Er heilt die Kranken, die alle schon aufgegeben haben. Wo so etwas geschieht – sagt er – ist das Reich Gottes schon zu sehen. Und er lässt sich davon nicht abbringen, durch keinen Shitstorm, keine Drohung, nicht einmal durch das Todesurteil.

Zu allen Zeiten gab es Menschen, die so auf ihre Mitmenschen sehen können: Da ist einer der Hilfe braucht – ich werde gebraucht. Auch heute. Die Pandemieheldinnen und -helden sind derzeit die prominentesten Beispiele. Aber es gab sie auch beim Oderhochwasser, in der Zeit des Mauerfalls, in der Nachkriegszeit, sogar - ach Gott, zu wenige! - in der Nazizeit.

Welche Aufgaben ziehen unseren Blick an? Wofür sind wir unbeirrbar?

Hildigund Neubert
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