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Umkehr zum Frieden - Christusdorn von Pf.in Sabine Wegner

Sonntag, 08. November 2020, 11:01 Uhr
Ab 1980 zierte meine Schulfedertasche eine sowjetische Briefmarke mit der Skulptur eines Schmiedes, welchen die Sowjetunion 1959 der Uno schenkte. Keine Ahnung wie die Marke zu mir gekommen ist. Das Pendant dazu, den Aufnäher „Schwerter zu Pflugscharen“ der ersten Friedensdekade, die kommende Woche ihr 40. Jubiläum feiert, hatte der Lehrer untersagt, zu tragen. Eine Friedensbewegung die Ost und West miteinander verband.

Wie Nadelstiche sollen die jüngsten Attentate in Paris und Wien auf den Frieden wirken. Sowohl der Plan. Was wäre, wenn das Gegenteil daraus erwüchse? Wenn Menschen aufeinander zugehen und sich stark machen für den Frieden? Die Lesung des kommenden Sonntages aus dem Buch Micha erzählt von den letzten Tagen, an denen die Völker und Heiden zum Berg des HERRN kommen werden, im Willen, auf Gottes Wegen zu gehen. Ihre Schwerter machen sie zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln. Das heißt doch, es muss die Welt weder jüdisch, christlich, muslimisch oder anders gestrickt werden.

Es gilt, in der Gegenwart Gottes, seine Menschlichkeit zu finden und es gilt, das „DIE“ und die Eskalationsspiralen aufzulösen. Was sind unsere Schwerter und was sind unsere Spieße, die wir um schmieden müssen? Es gibt weder die Ossis noch die Wessis, es gibt weder die Juden noch die Christen, weder die Muslime noch die Islamisten, weder die Rechten noch die Linken, weder die da oben, noch die da unten, weder die Republikaner, noch die Demokraten.

Es gibt Menschen, die menschlich handeln – und andere, die dem nicht gerecht werden. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Der Wunsch geliebt zu werden, spielt eine große Rolle. Im Wiener Stephansdom sind am Tag nach dem Terroranschlag fünf Glaubensrichtungen zum gemeinsamen Gebet zusammengekommen. Der Muslim Ümit Vural verurteilt die Tat und betet im katholischem Dom: "Möge Trauer zur Hoffnung werden. Möge Rache zur Barmherzigkeit werden. Oh Allah, mache die Welt zu einem Ort des sicheren Friedens." Er beendet sein Gebet mit einem "Amen" Vergelt`s Gott! So ist es wohl, wenn Gerechtigkeit und Frieden sich küssen!

Pfarrerin Sabine Wegner
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