Montag, 20. Oktober 2025, 12:17 Uhr
Semjon-Konrad (Foto: Semjon-Konrad)
Ein interreligiöser musikalischer Dialog mit Semjon Kalinowsky (Viola) und Konrad Kata (Orgel)
Am Samstag, den 1. November, um 18 Uhr, lädt das ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried zu einem besonderen Konzert ein, das ein seltenes, aber reizvolles Zusammenspiel von Viola und Orgel bietet und ein außergewöhnliches Klangerlebnis verspricht.
Die Künstler Semjon Kalinowsky (Viola) und Konrad Kata (Orgel) stellen mit ihren Instrumenten und mit den dargebotenen Werken einen interreligiösen musikalischen Dialog her und vermitteln dadurch eine besondere spirituelle Botschaft.
Angelehnt an die reichen Traditionen der christlichen Orgelmusik und der jüdischen Liturgie führt dieses einzigartige Konzert beides zusammen und vereint auf diese Weise beliebte Repertoire-Klassiker wie Kol Nidrei von Max Bruch, Prayer von Ernest Bloch und Synagogen Melodien von Louis Lewandowski mit den wertvollen, in Vergessenheit geratenen Werken von Joseph Sulzer und Joachim Stutschewsky. Letztere haben die beiden Künstler infolge intensiver Forschung neu entdeckt. Das Konzert bildet somit auch eine Brücke zwischen Tradition und Moderne.
Jüdisch liturgische Musik
Im gemeinsamen Schatz der biblischen Psalmen zeigt sich immer schon die große Nähe der jüdischen und christlichen Glaubenstraditionen. Eine große Blüte erlebte die jüdisch liturgische Musik im 19. Jahrhundert mit seinen Reformbewegungen bis hinein in das erste Drittel des 20. Jahrhunderts. Die Orgel, die Königin der Instrumente, hielt Einzug in die Synagogen, auch wenn sie innerhalb der jüdischen Gemeinschaft immer auch umstritten war, denn vielen galt sie zu sehr als christliches Symbol. Bis 1938 fand sich dennoch in fast jeder größeren Stadt Deutschlands eine Synagogenorgel. Der Holocaust setzte dieser reichen musikalischen Tradition ein gewaltsames Ende.
Warum Viola und Orgel?
Die Kombination Viola und Orgel erlaubt eine originelle Farbigkeit. Die Palette reicht dabei von üppiger Klangfülle bis zu zarter Melancholie, von meditativer Entspannung bis zu Virtuosität und überraschenden Kontrasten. Die epochen- und genreübergreifende Programmzusammenstellung verspricht ein kurzweiliges, abwechslungsreiches und nachhaltiges Hörerlebnis.
Die beiden Künstler…
haben sich gesucht und gefunden, um ihre Instrumente zusammen erklingen zu lassen und christlicher Orgelmusik und jüdischen Liturgie neu zum Leben zu erwecken.
Semjon Kalinowsky (Viola) stammt aus der Ukraine und erhielt seine musikalische Ausbildung in Lemberg und später in Danzig. Heute lebt er in Lübeck und bereist Europa und Israel als Solist und Kammermusiker. Einen kammermusikalischen Schwerpunkt bildet die Zusammenführung von Viola und Orgel. Dabei gilt sein besonderes Interesse dem Aufspüren alter Notenmanuskripte in den europäischen Musikbibliotheken. Für seine herausragende Tätigkeit wurde er vom Präsidenten der Ukraine mit dem Titel
Verdienter Künstler der Ukraine ausgezeichnet.
Konrad Kata studierte Orgel an der Frédéric-Chopin-Musikakademie in Warschau und an der Musikhochschule Lübeck. Der preisgekrönte Künstler ist als Kammermusiker Mitglied im Trio St. Cäcilia und ein gefragter Continuo-Spieler (Orgel und Cembalo) in
verschiedenen Ensembles und Orchestern in Norddeutschland. Seit mehreren Jahren verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Bratschisten, Semjon Kalinowsky.
Termin: 01.11. | um 18.00 Uhr
Kosten:10,- €, Vorverkauf an der Museumskasse
Ort: Kapitelsaal im ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried
Weitere Infos und Anmeldungen:
ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried
Steinweg 4a – 37445 Walkenried
Besucherservice: Tel 05525-9599064 – info@kloster-walkenried.de