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600 Jahre Rosenkirche zu Elende - kleines Dorf & großes Fest

Montag, 26. August 2019, 16:00 Uhr
600 Jahre St. Marien-Kirche Elende - ein ganzes Wochenende lang wurde mit viel Musik, Theater, Film, kostenlosem Kinderspaß und einem festlichen Gottesdienst gefeiert. „Euer Dorf ist doch so klein und ihr stemmt solch ein Fest?“, hörte man des Öfteren verblüfft. „Ja, wenn es viele helfenden Hände gibt“, war die einfache Antwort.

Schon bei der Eröffnung war das Gotteshaus sehr gut gefüllt, das Theaterstück lockte. Die erste Prise rustikalen Elender Humors wehte durch die Kirchenbänke als Dorfschulze Magnus Englert die Gäste mit einem schnellen Ritt durch die Geschichte begrüßte. Und auch die 19 Darsteller, die einige Szenen der Kirchengeschichte nachspielten hatten ihre Einsätze gewürzt. Respekt für diese Leistung nach einer einzigen dreistündigen Probe! Zusammengestellt hat die Auszüge aus Kirchenbüchern und Chroniken Andreas Scholz aus Wipperdorf. Viel Applaus erntete auch die Präsentation der Bilder von Renate Aurin aus Bleicherode, musikalisch umrahmt mit Songs von Johanna Engelmann. Die Darstellung der Elender Rosensage ist nun täglich zu besichtigen.
„Noch einmal bitte“, schallte es am Abend durch die Kirche. Der Film über das „alte“ Elende von Bernd Randel und Kalle Panterodt musste gleich zweimal hintereinander gezeigt werden. Mit großer Wiedersehensfreude wurden Familienmitglieder und alte Freunde oder Häuser entdeckt. Hinterher sorgte die Band „Last time“ aus Bleicherode im Festzelt für prächtige Stimmung. Die Füße wund, die Stimme weg – was für ein Abend.

„Die ersten Pilger sind da“, hieß es am Sonntag bereits ab 13 Uhr. Derweil arbeitete noch eine große Gruppe Nieder- und Obergebraer Kirchenräte fröhlich an den Vorbereitungen für den Tag. Als um 15 Uhr die Glocke läutete war die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt. In ökumenischer Gemeinschaft erreichten Pilger aus Bleicherode und sogar eine Radpilgergruppe aus Nordhausen den Gottesdienst. Kurz nachdem er vom Rad gestiegen war, trug Martin Astler von der Domgemeinde Nordhausen das Marienbild beim feierlichen Einzug in die Kirche. Ein schönes Zeichen ökumenischer Verbundenheit und der Geschichte der Kirche.
Einer der beiden musikalischen Höhepunkte des Tages war im Gottesdienst zu erleben – der Kirchenchor Breitenworbis füllte mit 30 Sängerinnen und Sängern die Empore. Gänsehaut pur! Dazu Viola Kremzow als Organistin - ein Ohrenschmaus.
Es war der erste so große Gottesdienst, den Pfarrer Michael Steinke im Pfarrbereich Niedergebra feierte. Er habe in der letzten Woche einen Schnellkurs Elender Kirchengeschichte durchlaufen, freute er sich sichtlich.

Wer hinterher auf den Festplatz heruntersah, entdeckte lange Schlangen vor dem Eiswagen und an der Kuchentafel. „Wann hatten wir das letzte Mal ein Karussell in Elende?“, überlegten die „Bodenberger Mädchen“ schmunzelnd. Und tatsächlich rief so manch „Großer“ Kindheitserinnerungen auf dem kleinen Kettenkarussell wach. Derweil kullerten die Kinder mit dem zukünftigen Gemeindepädagogen Alexander Schönlein auf dem Schwungtuch herum. Ein herrlich buntes Bild. Den krönenden Ausklang servierte das Nordhäuser Frauenquartett. Mit schönen alten und humorvollen Melodien boten sie Musik auf sehr hohem Niveau. Welch ein Abschluss, welch ein Fest.

Unser Dank gilt allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben:
- dem ausgesprochen rührigen Ortschaftsrat und -bürgermeister. Sie brachten sich mit Ideen, Arbeitskraft und Finanzen ein, ebenso wie die Gemeindekirchenräte;
- den Mitarbeitern des Hauptamtes der Stadt Bleicherode, die manch schnelle Entscheidung trafen;
- dem Bauhof für seine unübersehbare Arbeit;
- den Mitarbeitern des HFVV und des Bürgerhofs;
- der TEN und Elektro Becker für die schnelle Hilfe;
- Zeltverleih Uwe Wenkel,
- Eiscafé Verona,
- Fahrgeschäft Dettendorf,
- den Theaterspielern und den vielen Kostümausliehern;
- allen Musikern – Kirchenchor Breitenworbis, Viola Kremzow, Band Last Time, Johanna Engelmann, Bläserchor Niedergebra, Nordhäuser Frauenquartett;
- den zahlreichen Kuchenbäckern. An den beiden Tagen zusammen füllten sie 6 große Tafeln.
- Den Elender Familien Kley für die Spende von über 600 selbst getöpferten Tonrosen und Rivero Santana für den köstlichen selbstgekochten Rosengelee.
Und bestimmt haben wir noch liebe Menschen vergessen – es braucht eben viele Hände, um ein Festwochenende zu feiern. Danke noch einmal allen!

Der Glockenguss hat sich übrigens aufgrund der „leider“ sehr guten Auftragslage deutscher Gießer verzögert. Der Festgottesdienst zur Glockenweihe wird gefeiert, sobald die Glocke im Turm hängt. Da wird leider ein bisschen Geduld gefragt sein. Aber, wer feiert nicht gern noch einmal? Und nach 801 Jahre Elende folgt jetzt vielleicht 601 Jahre Rosenkirche, lassen wir uns überraschen.

Regina Englert
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