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Markuspassion von Bach in Nordhausen

Mittwoch, 03. April 2019, 10:49 Uhr
- Ein Annäherung an den Meister mit großer Besetzung -

Am Palmsonntag, dem 14. April, um 19 Uhr, erklingt in der Nordhäuser St. Blasii-Kirche die Markuspassion von Johann Sebastian Bach.

Kenner des Bach'schen Oeuvres stutzen vielleicht. Aber nein, es liegt kein Druckfehler vor. Und doch hat der kritische Leser Recht, denn aus der Feder Bachs ist kein solches Werk überliefert. Die beiden bekannten Vertonungen nach Johannes und Matthäus erklangen bereits in St. Blasii in den letzten Jahren - aber eine Markuspassion?

Es ist nachgewiesen, dass Bach zweimal eine Passion nach dem Evangelisten Markus in der Leipziger Thomaskirche zur Aufführung brachte. Sein Textdichter Picander überlieferte den Text dazu in seinen eigenen Sammlungen, zudem existiert ein Programmheft, die eine Passion aus der Feder Bachs belegt. Leider existiert dazu keine einzige Note mehr. Darum haben sich einige Musikwissenschaftler an eine Rekonstruktion dieses Werkes gewagt. Bach veränderte oft selbst Stücke aus anderen Kantaten oder Oratorien und unterlegte einen passenden Text. Dieses sogenannte Parodie-Verfahren ermöglicht es uns heute, die Markuspassion wieder zum Klingen zu bringen - wohl wissend, dass es immer nur eine Annäherung an den unerreichten Meister sein kann.

Der holländische Cembalist Robert Koolstra stellte Kantor Michael Kremzow seine 2017 entstandene Rekonstruktion der Passion zur Verfügung, die nun am Palmsonntag in der St. Blasiikirche erklingen wird. Weite Teile verwenden den Notentext der sogenannten "Trauerode" - einer wunderbaren, doch auch leider nur selten zu hörenden weltlichen Kantate Bachs. Umrahmt und kommentiert werden die Chöre und Arien von einer großen Zahl an Choralsätzen - ebenfalls eine Besonderheit in Bachs Werk. In keinem anderen Oratorium kommt die "Gemeinde" in Form des gesungenen Chorals so oft zum Einsatz wie in der Markuspassion. Und dennoch ist das Werk mit knapp 90 Minuten Spieldauer sehr kompakt gehalten.

Solisten sind Bettina Horsch (Sopran), Anja Daniela Wagner (Alt), Johannes Pietzonka (Tenor) und Christfried Biebrach (Bass). An der Orgel sitzt Matthias Dreißig (Organist der Predigerkirche Erfurt). Die Nordhäuser Kantorei wird begleitet vom mitteldeutschen Kammerorchester unter der Leitung von Kantor Michael Kremzow.

Eintrittskarten zu 15 Euro (ermäßigt 10 Euro) sind im Buchhaus Rose sowie im Gemeindebüro erhältlich.
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