Meldung

Ökumenische Christuswallfahrt 2017

Dienstag, 02. Mai 2017, 18:50 Uhr
Es gibt viel mehr Verbindendes als Trennendes

[Volkenroda, 1. 5. 2017] Über 600 Pilger sind am 30. April 2017 von verschiedenen Orten größtenteils zu Fuß in das Kloster Volkenroda gekommen. Ulrike Köhler und Pfarrer Albrecht Schödl konnten im übervollen Christus-Pavillon die Äbtissin Laetitia Fech von der Abtei Waldsassen, den katholischen Bischof Ulrich Neymeyr von Erfurt, Abt Reinhold Dessl vom Stift Wilhering in Österreich sowie zahlreiche Abordnungen von evangelischen und katholischen Gemeinschaften aus Deutschland und Österreich begrüßen.



„Einfach Christus – der Weg der Gemeinschaft“ lautete das Motto der Sternwallfahrt, an der über 600 Frauen, Männer und Kinder teilgenommen haben. „Es gibt viel mehr Verbindendes als Trennendes“, wurde im abschließenden ökumenischen Gottesdienst im Christus-Pavillon immer wieder betont. Die meisten Pilger sind zu Fuß aus verschiedenen Richtungen gekommen. Äbtissin Laetitia Fech von der Abtei Waldsassen und „Tochterkloster“ von Volkenroda in der Gründungszeit hat nicht nur ihre jungen Mitschwestern mitgenommen, sondern auch die Blasmusikkapelle aus der Oberpfalz. Die beiden Klöster sind durch den ökumenischen Pilgerweg „Via Porta“ verbunden. Äbtissin Fech hob in ihren Grußworten hervor: „Wir dürfen uns gemeinsam von Christus umarmt fühlen. Es braucht Orte der Begegnung und sichtbare Zeichen des gelebten Glaubens.“ Damit meinte sie Orte wie das Kloster Volkenroda. Der katholische Bischof Ulrich Neymeyr von Erfurt hat diesen Gottesdienst genauso mitgetragen wie zwölf Vertreter aus verschiedenen evangelischen oder katholischen Gemeinschaften in Deutschland und Österreich, die im Reformationsjahr 2017 der Einladung gerne gefolgt sind. Darunter waren das Kloster Petersberg, Schwestern vom Schniewindhaus, Michaelsbruderschaft, das Jesus-Projekt in Erfurt, die Jesus-Gemeinschaft in Marburg, die Franziskaner vom Hülfensberg und die Kleinen Schwestern Jesu. Aus Österreich waren der Abt vom Stift Wilhering Reinhold Dessl mit Mitbrüdern, der Redemptoristenpater Hans Hütter und Ferdinand Kaineder als Ordenssprecher aller 195 Frauen- und Männerorden in Österreich bei diesem besonderen ökumenischen Ereignis dabei.



In seiner Predigt hob Professor Roland Werner hervor, „dass diese Christus-Wallfahrt der Weg in Richtung Einheit sei. Mit Einheit sei aber nicht Einheitlichkeit gemeint, sondern dieser Weg der Einheit führt in die Buntheit, in die Vielfalt und in eine neue Verbundenheit untereinander und miteinander. In dieser Hinwendung zu Jesus Christus entsteht der Pilgerweg zu Gott. Das braucht die Einheit der Herzen, das Einander-Annehmen und die Hingabe.“ Ein besonderer Moment der Feier war sicher die Segnung der einzelnen Pilger an 20 Stationen im Christus-Pavillon.



Abt Reinhold Dessl, der selber im Kloster Volkenroda vor fünf Jahren ein Praktikum absolviert hatte, meinte nach der beeindruckenden Christus-Wallfahrt: „Es war ein Treffen in Freundschaft und christlicher Verbundenheit. Volkenroda ist ein Ort mit großer Vergangenheit und aus meiner Überzeugung mit großer Zukunft. So wie hier die verschiedenen christlichen Konfessionen miteinander leben, umgehen und verbunden sind, so würde ich mir das für die großen Kirchen auch wünschen. Es wurde hier immer wieder um die Einheit der Herzen gebetet. Ein Einander-Annehmen mit einer großen Hingabe an Jesus Christus war spürbar und erlebbar.“ Ferdinand Kaineder aus Wien stellte beim Gottesdienst das vielfältige Netz der katholischen Ordensgemeinschaften in Österreich vor mit dem Hinweis, „dass die Gesellschaft die Inspiration der Ordensleute unbedingt braucht. Ein Leben nach den evangelischen Räten heißt heute ein einfaches, ein gemeinschaftliches und ein hellwaches Leben zu führen. Und genau deshalb ist diese ökumenische Christus-Wallfahrt und das Kloster Volkenroda so wertvoll für die Menschen in dieser Region, aber genauso für das internationale Netz von Gemeinschaften und Orden. Gerade diese Christuswallfahrt zeigt den Weg in Richtung Einheit, die nicht Einheitlichkeit, sondern Buntheit und Vielfalt, eine neue Verbundenheit untereinander mit einer Hinwendung auf Jesus Christus, ein Pilgern zu Gott meint.“ Äbtissin Laetitia Fech, die seit 1995 Äbtissin des Klosters Waldsassen in der Oberpfalz ist, und Ulrike Köhler von der ökumenischen Kommunität der Jesus-Bruderschaft und dort eine treibende Kraft im Aufbau des Kloster Volkenroda ist, wurden als Impulsgeberinnen zum österreichischen Ordenstag 2017 nach Wien eingeladen. Sie werden dort ihre Arbeit und Gemeinschaften vor etwa 500 Ordensleuten präsentieren.
Dr. Albrecht Schödl
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