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Einfach mal Untertauchen...

Montag, 27. Juni 2016, 07:00 Uhr
Einfach mal Untertauchen

Sie kennen das Gefühl, wie neu geboren zu sein?
Das zu jungfräulicher Morgenstunde beherzte Eintauchen in kühle Meeresfluten oder auch in (erlaubte) tiefe heimatliche Karstseen, gehört für mich dazu. Bald ist es wieder so weit, da beginnen bei uns die familiären morgendlichen Wettrennen in die stürmische Ostsee, je nach erfolgreicher Bekämpfung des inneren Schweinehundes. Dann tauche ich unter und verstehe den Reiz der rituellen Bäder, wie der uralten jüdischen Mikweh, dem Tauchen im lebendigen Wasser!

Schon der Name "Mikweh" kommt in der großen Schöpfungssinfonie des Herrn vor, als Er die "Wasser sammelt" (1.Mo. 1, 9+10). Und so wurde das rituelle Tauchbad auch mit der Reinigung vor dem Sabbat, dem Ziel der Schöpfung, und dem Gottesdienst verbunden.
Wenn über mir die Fluten zusammenschlagen und ich dann wieder auftauchen kann, werde ich an meine Taufe erinnert und meinen Teil der Schöpfung, hinweg über den garstigen Graben der Gottesferne.

Beim Zitieren der Worte des Psalms 36 im letzten Traugottesdienst: "... Den Menschen und den Tieren hilfst du, Ewiger!  Wie köstlich deine Liebe, Gott! Die Menschenkinder, ..., vom Strome deiner Wonnen tränkst du sie! ...", blinzelte mir ein unschuldiger Australian Shepherd unter der Kirchenbank zu, der sich wohl unbemerkt Zutritt verschafft hatte. Ein wenig neidisch dachte ich an seinen Schöpfungsanteil und seine Nähe zu der Gegenwart Gottes, ohne die verzwickten Umwege, die wir Menschen oft nehmen und die uns nur leidlich zum Ziele führen.

Aber, wenn ich dann nach dem erfrischenden reinigenden Bad, im Gottesdienst des Urlaubsortes sitzen und Gott danken kann, weiß ich, welch großes Geschenk es doch ist, nach Seinem Angesicht gemacht worden zu sein und kann mit übervollem Herzen den neuen Wochenspruch mitsprechen: "Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es." (Eph. 3,8)
Darum mein Tipp, ab und zu mal untertauchen und gleich danach in den Gottesdienst, und du weißt wieder, ER ist am Werk und schenkt es dir!

Sollten wir öfter machen.

Pfarrerin Sabine Wegner
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